Wie beeinflussen Währungsschwankungen internationale Investments?
Du hast in internationale Investments investiert oder spielst mit dem Gedanken? Dann solltest du dich unbedingt mit Währungsschwankungen auseinandersetzen. Denn auch wenn du es nicht immer direkt bemerkst, beeinflussen sie deine Rendite – manchmal positiv, manchmal schmerzhaft negativ.
Warum Währungsschwankungen für Anleger wichtig sind
Stell dir vor, du hast in US-amerikanische Aktien investiert und der Euro stärkt sich plötzlich gegenüber dem Dollar. Deine Aktien könnten im Wert steigen, aber wenn du sie zurück in Euro umtauscht, schrumpft dein Gewinn. Genau hier liegt die Krux: Währungsschwankungen können Gewinne auffressen oder zusätzliche Profite bringen.
Für Anleger bedeutet das: Es reicht nicht, nur auf Kursentwicklungen von Aktien oder Fonds zu achten. Die Wechselkursentwicklung ist genauso wichtig.
Wie entstehen Währungsschwankungen?
Die Währungsmärkte sind ständig in Bewegung. Aber warum eigentlich? Hier sind die Hauptgründe:
- Zinspolitik der Zentralbanken: Höhere Zinsen locken Investoren an, wodurch die Währung stärker wird.
- Wirtschaftliche Entwicklung: Wächst eine Volkswirtschaft stark, steigt meist auch die Währung.
- Politische Ereignisse: Unsicherheiten, wie z. B. Kriege oder Wahlen, können eine Währung schwächen.
- Inflation: Hohe Inflation schwächt eine Währung, weil ihr Kaufwert sinkt.
- Marktpsychologie: Erwartungen und Spekulationen beeinflussen die Wechselkurse oft mehr als echte Daten.
Der Einfluss auf internationale Investments
Hier kommt die Frage aller Fragen: Wie genau wirken sich Währungsschwankungen auf dein Portfolio aus?
1. Aktien & ETFs
Internationale Aktien oder ETFs können durch Währungsverluste weniger rentabel sein als erwartet. Fällt die Fremdwährung gegenüber dem Euro, sinkt der Gegenwert deiner Anlage. Das kann den Gewinn schmelzen lassen – selbst wenn die Aktie selbst steigt!
Ein Beispiel:
- Du kaufst eine US-Aktie für 100 USD.
- Der Wechselkurs beträgt 1 EUR = 1,10 USD, also zahlst du ca. 90,91 EUR.
- Der Aktienkurs steigt auf 120 USD, aber der Wechselkurs liegt nun bei 1 EUR = 1,20 USD.
- Dein Gewinn schrumpft, weil du nun weniger Euro pro Dollar bekommst.
2. Anleihen & Festverzinsliche Anlagen
Stell dir vor, du hast eine US-Anleihe mit 5 % Rendite. Doch wenn der Dollar an Wert verliert, kann dein Gewinn am Ende geringer ausfallen oder sogar ins Minus rutschen. Deshalb sichern sich viele institutionelle Investoren gegen Wechselkursrisiken ab (Hedging).
3. Rohstoffe
Rohstoffe wie Gold, Öl oder Weizen werden oft in US-Dollar gehandelt. Schwankende Wechselkurse können daher auch den Rohstoffpreis in Euro beeinflussen.
Wie du dich vor Währungsrisiken schützen kannst
Zugegeben, Währungsschwankungen sind nicht ganz einfach zu umgehen. Aber es gibt Strategien, mit denen du das Risiko minimieren kannst:
Diversifikation
Nicht alle Eier in einen Korb legen! Investiere in verschiedene Währungsräume, um dein Risiko zu streuen.
Hedging mit Währungssicherung
Große Investoren sichern sich oft mit Währungsterminkontrakten oder ETFs mit Währungsabsicherung ab. Das lohnt sich besonders bei längerfristigen Investments.
Timing beachten
Ein- und Ausstiegszeitpunkte können entscheidend sein. Ist der Euro gerade besonders stark? Dann könnte ein Kauf von Fremdwährungsaktien teurer werden.
Direkt in Heimatwährung investieren
Falls dir Währungsschwankungen zu stressig sind, kannst du natürlich auch hauptsächlich in Euro-Assets investieren.
Fazit: Solltest du dich von Währungsschwankungen abschrecken lassen?
Kurz gesagt: Nein, aber du solltest sie im Hinterkopf behalten. Sie sind ein Faktor, den du mit einkalkulieren musst. Wenn du clever diversifizierst und absicherst, kannst du Risiken minimieren. Manchmal spielen dir die Wechselkurse sogar in die Karten und steigern deine Rendite.
Letztlich gilt: Währungen schwanken, aber mit der richtigen Strategie schwankt dein Erfolg nicht mit! 😉