Was sind die häufigsten Fehler im Bewerbungsgespräch?

Was sind die häufigsten Fehler im Bewerbungsgespräch?

Bewerbungsgespräche sind für viele eine nervenaufreibende Angelegenheit. Du willst dich gut verkaufen, aber gleichzeitig nicht zu übertrieben wirken. Es gibt dabei einige Stolperfallen, die du leicht vermeiden kannst, wenn du ein bisschen vorbereitet bist. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied zwischen einem erfolgreichen und einem weniger erfolgreichen Gespräch ausmachen. Hier gebe ich dir ein paar Tipps und Beispiele, damit du die häufigsten Fehler vermeidest.

1. Zu wenig Vorbereitung – oder zu viel!

Ein Bewerbungs- oder Vorstellungsgespräch ohne Vorbereitung ist wie ein Theaterstück ohne Generalprobe. Klar, du hast den Job vielleicht schon aus der Anzeige heraus recherchiert, aber hier geht es darum, wirklich gut informiert zu sein. Das heißt: Informationen über das Unternehmen, die Branche und die Position sind ein Muss. Nur so kannst du im Gespräch zeigen, dass du wirklich interessiert bist. Wenn du das Unternehmen zum Beispiel mit einem „Ich habe gehört, Sie sind im Bereich XY tätig“ ansprichst, ist das zwar ein Anfang, aber es kann schnell nach „Das hab ich mal schnell gegoogelt“ klingen.

Aber Vorsicht: Zu viel Vorbereitung kann auch nach hinten losgehen. Wenn du so sehr auswendig lernst, dass du keinen Raum für spontane Reaktionen lässt, kann das den Eindruck erwecken, dass du wenig authentisch bist. So als hättest du ein Drehbuch im Kopf. Übertreibe es also nicht mit dem Eintrichtern von Details.

2. Der klassische „Lächeln reicht!“

Stell dir vor, du bist im Gespräch, alles läuft gut, aber dann – plötzlich – ein völliger Mangel an Ausdruck. Kein Lächeln, keine Körpersprache, einfach nur ein steifer Interviewpartner. Glaub mir, das ist ein Fehler, den du dir unbedingt sparen solltest! Der erste Eindruck zählt und deine Körpersprache ist genauso wichtig wie das, was du sagst. Es ist kein Geheimnis, dass Menschen mit einem Lächeln gleich viel sympathischer wirken.

Aber es gibt natürlich auch hier eine Balance. Ein übertriebenes Grinsen kann genauso wenig überzeugend wirken wie ein totales Fehlen von Mimik. Also: Lächeln, aber nicht zu viel. Körpersprache ist deine Geheimwaffe, um einen sympathischen Eindruck zu hinterlassen. Achte darauf, dich selbstbewusst, aber nicht arrogant zu geben.

3. Zu große Nervosität – oder zu viel Selbstbewusstsein?

Nervös zu sein ist völlig normal! Wer kann schon behaupten, bei einem Vorstellungsgespräch vollkommen entspannt zu sein? Aber wenn du diese Nervosität zu offensichtlich zeigst, kann es den Eindruck erwecken, dass du unsicher bist oder dich auf etwas anderes konzentrierst als auf das Gespräch. Übermäßige Nervosität, wie ständiges Zappeln, übermäßiges Wischen über die Stirn oder das ständige Korrigieren der Krawatte, kann dich ins Aus befördern.

Andererseits gibt es auch Bewerber, die zu viel Selbstbewusstsein zeigen – und das kann ebenfalls schiefgehen. Wenn du den Eindruck erweckst, dass du dich nicht für den Job interessiert oder denkst, du bist sowieso der/die Beste, kann das ziemlich unhöflich wirken. Hier gilt: Finde das richtige Maß zwischen Selbstbewusstsein und Demut. Du kannst zeigen, dass du selbstsicher bist, ohne überheblich zu wirken.

4. Über die Ex-Firma oder den alten Chef schimpfen

Es mag in dem Moment verlockend erscheinen, deinem potenziellen neuen Arbeitgeber zu erzählen, wie schrecklich dein letzter Job war und wie du ständig von deinem alten Chef unfair behandelt wurdest. Aber halte dich zurück! Es gibt nichts, was so negativ wirkt, wie schlecht über eine ehemalige Arbeitsstelle oder Kollegen zu sprechen. Es zeigt nicht nur, dass du Konflikte nicht gut lösen kannst, sondern auch, dass du möglicherweise genauso schlecht über deinen neuen Arbeitgeber reden würdest, wenn du die Firma mal verlässt.

Frage dich stattdessen: Was hast du aus der Situation gelernt? Welche positiven Erfahrungen konntest du machen? Wenn du also unbedingt über deinen alten Job sprechen musst, versuche, das Gespräch positiv zu lenken. Niemand möchte einen „Dauer-Nörgler“ im Team haben.

5. „Was ist Ihr Gehaltswunsch?“ – Die verhasste Frage

Diese Frage kommt irgendwann in fast jedem Gespräch. Und ja, sie kann unangenehm sein! Zu niedrig? Du riskierst, als wenig wertvoll eingestuft zu werden. Zu hoch? Du könntest den Eindruck erwecken, dass du nur an der Kohle interessiert bist. Der Trick hier ist, eine realistische Gehaltsspanne zu nennen und dabei den Wert deines Beitrags zu betonen. Du kannst auch nach den Gehaltsrahmen der Position fragen, um ein Gefühl für den Marktwert zu bekommen.

6. Zu lange Antworten – oder zu kurze

Manchmal ist es verlockend, eine Frage auszuformulieren, als sei es ein Aufsatz. Aber es kann ziemlich ermüdend wirken, wenn du dich in endlosen Erklärungen verlierst. Achte darauf, klar und auf den Punkt zu kommen, ohne dich in Details zu verlieren, die keinen Mehrwert bieten. Auf der anderen Seite solltest du auch nicht zu knapp antworten. Wenn du eine Frage nur mit einem „Ja“ oder „Nein“ beantwortest, könnte der Eindruck entstehen, dass du desinteressiert oder schlecht vorbereitet bist.

7. Die „Ich habe keine Schwächen“-Antwort

Das ist ein Klassiker. Wenn du diese Frage mit „Ich habe keine Schwächen“ beantwortest, wirkst du entweder unaufgeschlossen oder – was noch schlimmer ist – wenig selbstreflektiert. Jeder hat Schwächen, und es ist völlig okay, sie zuzugeben. Besser ist es, ehrlich zu sein und eine Schwäche zu nennen, an der du aktiv arbeitest. Das zeigt, dass du dich weiterentwickeln willst. Zum Beispiel: „Ich neige manchmal dazu, mich in Details zu verlieren, aber ich habe Techniken entwickelt, um den Überblick zu behalten und meine Zeit besser zu managen.“

8. Sich nicht an den Gesprächsfluss anpassen

Jedes Gespräch hat seinen eigenen Flow. Du kannst nicht erwarten, dass das Gespräch immer genauso läuft wie du es dir vorstellst. Es ist wichtig, auf den Interviewer einzugehen, sich an dessen Tempo und Stil anzupassen und nicht starr einem Plan zu folgen. Du bist nicht in einer Präsentation, sondern in einem Dialog.

Fazit: Mach’s locker, aber bleib professionell!

Bewerbungsgespräche sind nervig, keine Frage, aber sie sind auch eine großartige Gelegenheit, dich von deiner besten Seite zu zeigen. Die häufigsten Fehler im Gespräch entstehen oft aus Nervosität oder Unvorbereitetheit. Wer sich gut vorbereitet und authentisch bleibt, kann im Gespräch sehr viel gewinnen. Denk daran: Auch wenn du mal einen kleinen Fehler machst, ist es nicht das Ende der Welt. In vielen Fällen zählt mehr, wie du dich insgesamt präsentierst – und dass du aus den Fehlern lernst.

Viel Erfolg bei deinem nächsten Gespräch! 😄

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