Wenn dein OBD-Diagnosegerät die Fehlermeldung „Zündaussetzer Zylinder 2“ (z. B. Code P0302) anzeigt, bedeutet das, dass in einem bestimmten Zylinder kein vollständiger Verbrennungsvorgang stattfindet. Der Motor zündet also unregelmäßig – oder gar nicht – auf Zylinder 2. Das führt zu Leistungsverlust, Ruckeln, erhöhtem Spritverbrauch und kann auf Dauer sogar den Katalysator beschädigen.
Kurz gesagt: „Zündaussetzer Zylinder 2“ bedeutet, dass der zweite Zylinder nicht richtig arbeitet – meist durch Zündkerze, Zündspule, Einspritzventil oder Kompressionsprobleme.
Was passiert bei einem Zündaussetzer?
Ein Motor arbeitet mit einer präzisen Mischung aus Luft, Kraftstoff und Zündfunken. Wenn einer dieser drei Faktoren ausfällt, brennt das Gemisch im betroffenen Zylinder nicht richtig ab. Die Motorsteuerung erkennt das über den Drehzahlsensor – jeder Aussetzer verursacht kleine Schwankungen in der Drehbewegung.
Die Folge:
- Der Motor läuft unruhig oder ruckelt.
- Die Motorkontrollleuchte blinkt oder leuchtet dauerhaft.
- Im Fehlerspeicher steht z. B. P0302 (Zündaussetzer Zylinder 2).
Bei wiederholten Aussetzern deaktiviert das Steuergerät den betroffenen Zylinder, um Schäden am Katalysator zu vermeiden.
Häufige Ursachen für Zündaussetzer auf Zylinder 2
| Ursache | Beschreibung | Lösung |
|---|---|---|
| Defekte Zündkerze | Elektroden abgenutzt, verrußt oder verschmutzt | Neue Zündkerze einsetzen, Elektrodenabstand prüfen |
| Fehlerhafte Zündspule | Liefert keinen oder zu schwachen Funken | Spule zwischen Zylindern tauschen – wandert der Fehler mit, Spule ersetzen |
| Defektes Zündkabel / Stecker | Schlechte Verbindung oder Korrosion | Kabel prüfen und ggf. ersetzen |
| Verstopftes Einspritzventil | Zu wenig Kraftstoff gelangt in den Zylinder | Ventil reinigen oder erneuern |
| Unterdruckleck / Falschluft | Luftverhältnis stimmt nicht mehr | Dichtungen und Schläuche prüfen |
| Kompressionsproblem | Ventil, Kolbenring oder Kopfdichtung defekt | Kompressionstest durchführen |
| Fehlerhafte Lambdasonde oder Sensorik | Falsche Signale an Steuergerät | Sensor prüfen und ggf. austauschen |
Tipp: Zylinder 2 bezeichnet immer den zweiten Zylinder in der Zündreihenfolge, nicht zwangsläufig die zweite Position von links. Bei V-Motoren oder Reihenmotoren lohnt ein Blick ins Handbuch.
Erste Schritte zur Fehlersuche
- Zündkerzen prüfen
- Sichtkontrolle auf Ablagerungen, Öl oder Risse.
- Elektrodenabstand mit Fühlerlehre messen.
- Bei Zweifeln alle Zündkerzen austauschen – das kostet wenig und hilft oft.
- Zündspule testen
- Spulen von Zylinder 2 mit einer anderen tauschen.
- Wandert der Fehler (z. B. von P0302 zu P0301), ist die Spule defekt.
- Kabel & Stecker checken
- Kontakte auf Korrosion, Wackelkontakt oder Öl prüfen.
- Kabelbruch oder Übergangswiderstände können Funken verhindern.
- Einspritzventil kontrollieren
- Läuft unruhig nur im Leerlauf? Dann könnte das Ventil verklebt sein.
- Reiniger für Einspritzdüsen oder Ultraschallreinigung hilft oft.
- Kompression messen
- Wenn alle elektrischen Teile intakt sind, Kompressionstest machen.
- Liegt sie deutlich unter den anderen Zylindern, ist ein mechanischer Schaden wahrscheinlich.
Symptome im Fahrbetrieb
- Ruckeln beim Beschleunigen
- Erhöhter Spritverbrauch
- Unregelmäßiger Leerlauf
- Fehlzündungen (dumpfes Knallen)
- Leistungsverlust
- Leuchtende oder blinkende Motorkontrolllampe
Bei starkem oder anhaltendem Ruckeln solltest du den Motor nicht weiter betreiben, um Schäden am Katalysator zu vermeiden.
Mögliche Fehlercodes, die zusammen auftreten können
| Fehlercode | Bedeutung |
|---|---|
| P0300 | Zufällige/mehrfache Zündaussetzer erkannt |
| P0301–P0304 | Zündaussetzer an bestimmten Zylindern (1–4) |
| P0202 | Einspritzventil Zylinder 2 defekt |
| P0352 | Zündspule „B“ (Zyl. 2) defekt |
| P0171/P0174 | Gemisch zu mager – mögliche Ursache für Aussetzer |
Wann Werkstattbesuch sinnvoll ist
Wenn der Fehler nach dem Wechsel von Zündkerze oder Spule nicht verschwindet, sollte ein Fachbetrieb den Motor prüfen:
- Kompressionstest zur mechanischen Kontrolle
- Einspritzventil- oder Sensorprüfung
- Softwareupdate oder Anpassung der Steuergerätewerte
Auch eine professionelle Endoskopie (Blick in den Brennraum) kann Klarheit bringen, wenn Ventilschäden oder Kolbenrisse vermutet werden.
Häufig gestellte Fragen zu Zündaussetzern
Kann man mit Zündaussetzer weiterfahren?
Kurzzeitig ja, aber dauerhaft riskierst du Motorschäden und einen überhitzten Katalysator. Möglichst bald prüfen lassen.
Kann ein defekter Sensor Zündaussetzer verursachen?
Ja – z. B. der Kurbelwellensensor oder Luftmassenmesser, wenn sie falsche Werte an das Steuergerät liefern.
Wie teuer ist die Reparatur?
Je nach Ursache:
- Zündkerze: 10–30 €
- Zündspule: 50–150 €
- Einspritzventil: 100–300 €
- Kompressionsschaden: deutlich teurer (mehrere hundert Euro)
Kann Feuchtigkeit Zündaussetzer auslösen?
Ja, besonders bei älteren Fahrzeugen mit porösen Zündkabeln oder undichten Steckern.
Wie vermeide ich zukünftige Zündaussetzer?
Regelmäßige Wartung, neue Zündkerzen nach Intervall, saubere Kontakte und hochwertige Ersatzteile verwenden.
Zusammenfassung
Der Fehler „Zündaussetzer Zylinder 2“ weist auf eine gestörte Verbrennung im zweiten Zylinder hin – meist durch defekte Zündkerzen, Spulen oder Einspritzventile. Mit einem systematischen Check lässt sich die Ursache meist schnell finden und beheben. Frühzeitiges Handeln schützt Motor und Katalysator vor Folgeschäden.
Fazit
Ein Zündaussetzer ist kein Grund zur Panik, aber ein Warnsignal. Wer Zündkerzen, Spule und Stecker überprüft und bei Bedarf ersetzt, behebt die meisten Probleme selbst. Wird der Fehlercode jedoch dauerhaft gespeichert, sollte eine Werkstatt die mechanischen Ursachen abklären – so bleibt dein Motor zuverlässig, sparsam und langlebig.
